- Schlettstadt
- Schlẹttstadt,französisch Sélestat [selɛs'ta], Stadt im Unterelsass, Département Bas-Rhin, Frankreich, an der Ill, 15 500 Einwohner; Museum; Weinbau und -handel; Chemiefaser-, Metall verarbeitende, Textil-, Leder- und Tabakindustrie. - Ehemalige Benediktiner-Propsteikirche Sainte-Foy (Sankt Fides; 11./12. Jahrhundert) mit reichem Bauschmuck am Hauptportal; gotisches Münster Saint-Georges (13.-15. Jahrhundert), dreischiffige Pfeilerbasilika mit Glasgemälden des 15. Jahrhunderts im Chor; ehemalige Metzig (Schlachthaus; 1478); ehemaliges Zeughaus Sainte-Barbara (um 1500); Bibliothèque humaniste mit umfangreichen Beständen karolingischer Handschriften u. a., Bibliothek der Lateinschule; im Lesesaal römische Keramik und elsässische Plastik des 15./16. Jahrhunderts. - Das 728 erstmals erwähnte Schlettstadt, in merowingisch-karolingischer Zeit Königsgut, fiel im 13. Jahrhundert an den Bischof von Straßburg. 1292 wurde Schlettstadt unter offizieller Verleihung der Stadtrechte zur Reichsstadt erhoben. 1354-1648 war es Mitglied der Dekapolis, fiel dann an Frankreich. 1871-1918 gehörte es zum Reichsland Elsass-Lothringen.
Universal-Lexikon. 2012.